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PEARL-User-Group / AK1 GI-FG REAL-TIME

Das Treffen der PEARL-User-Group bzw. des Arbeitskreises 1 der GI-Fachgruppe 4.4.2 fand am 15.06.2000, 14:00-16:30 Uhr, mit 18 Teilnehmern am Institut für Regelungstechnik der Universität Hannover statt.

PEARL 90: Weiterentwicklungen

  • Der PEARL Workshop 2000 findet wie gewohnt statt. Einen Themenschwerpunkt stellt dieses Jahr das Betriebssysem Linux dar. Das IRT ist mit einem Beitrag zur mathematischen Bewertung von Echtzeiteigenschaften vertreten.
  • Die Finanzsituation der Fachgruppe 4.4.2 ist trotz der Schwierigkeiten der GI recht gut.
  • Frau Vogel wird nach ihrem Wechsel zu Phoenix Contact nicht mehr als Sprecherin der Fachgruppe zur Verfügung stehen. Die Nachfolge ist noch unklar.
  • Herr Rzehak und Herr Frevert werden gemeinsam ein Lehrbuch über PEARL 90 veröffentlichen.
  • Die Herren Thiele, Beestermöller, Neimeier und Renner präsentierten PEARL90 auf der 12. Plenarsitzung des ISO/IEC JTC1/SC22 in Berlin, 20.-23.09.1999.

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Compiler und Laufzeitsysteme

  • Der Linker wurde überarbeitet und verfügt jetzt über ein Large Model, d.h. es werden auch SZ-Parameter über 64 KByte akzeptiert.
  • Der in Assembler codierte VCP für MS-DOS wird nicht mehr weiterentwickelt. Vom C-VCP existiert eine neue Version, ebenfalls mit Large Model und einem behobenen Fehler: Bei der Verwendung von INCLUDE-Dateien wurde u. U. ein CR in den S-Record eingestreut.
  • Für den neuen UH-FM3 Platten-Filemanager (lange Dateinamen, bel. Anzahl von Extensions und Verzeichnisse etc.) existiert ein Checkdisk-Tool zur Rettung verlorengegangener Ketten, falls ein RTOS-Rechner zu einem ungünstigen Zeitpunkt ausgeschaltet wurde und inkonsistente Daten auf der Platte zurückbleiben. Beim Neustart erkennt der UH-FM3 diesen Zustand.
  • Für PowerPC-Prozessoren ohne FPU (wie z.B. den 821) wurde ein IEEE Float Package codiert. Gegenüber dem alten, transfer-assembliertem Softfloat-Package ergibt sich eine Verdopplung der Geschwindigkeit.
  • Zur Bedienung und Diagnose von Mikrocontrollern über das Internet wurde am IRT ein HTTP-Server für RTOS-UH entwickelt.
    • Wichtigste Eigenschaften: Multi-User-fähig (ein Login-Mechanismus ist bereits vorgesehen), Shell, Dateiexplorer, Datei-Upload möglich, interner Editor, Größe (f. MC68xxx): 48 KByte (Explorer: 80 KByte), erweiterbar durch eigene Applikationen.
    • Der Server ist in PEARL codiert und wird in naher Zukunft mit Quellen auf dem IRT-Server verfügbar sein.
    • Ausblick: Zur Datenvisualisierung über den HTTP-Server (z. B. mit Dateien im png-Format) läuft bereits eine weitere Arbeit. In diesem Zusammenhang sind die Ingenieurbüros herzlich eingeladen, Kundenwünsche bzgl. Visualisierung mitzuteilen, um dem IRT bereits in diesem frühen Stadium der Entwicklung die Möglichkeit zu geben, darauf einzugehen.
  • Mit dem WinSTon steht ein ATARI ST Emulator für Windows 95/98/NT zur Verfügung, auf dem auch RTOS-UH läuft.
    • WinSTon emuliert den ATARI mit allen Controllern, Registern, etc.
    • Herr Gerth hat einen Filemanager hinzugefügt, der den Zugriff auf die PC-Festplatte vom RTOS aus erlaubt (inkl. verbundener Netzlaufwerke).
    • Die Geschwindigkeit auf einem K6-2 500 MHz entspricht einem ATARI ST mit 50 MHz. Die Uhr des ATARI läuft entsprechend schneller.
    • WinSTon ist Freeware; sobald die letzte Version offiziell freigegeben ist wird WinSTon zusammen mit einem RTOS-System auf dem IRT-Server verfügbar sein.
    • Ausblick: Einbindung der seriellen und parallelen Schnittstelle, ggf. Zugriff auf PCI-Adressen, Anpassung der Uhr an echte Uhrzeit unabhängig von der Emulatorgeschwindigkeit
  • Herr Lilge führte kurz das Freeware-Utility PE zur Programmentwicklung für RTOS-UH vor. Dieses Programm wertet die Listen des Compilers oder Assemblers aus und gibt die Fehlermeldungen einzeilig mit Angabe des Dateinamens, der Zeile und Spalte sowie der Fehlerbeschreibung in einem konfigurierbaren Format aus. PE eignet sich daher insbesondere für die Crossentwicklung mit leistungsfähigen Editoren, die den Cursor automatisch an die Stelle mit dem Programmfehler positionieren.
  • Ausblick: Einen ersten Schritt in Richtung RTOS-UH auf Intel x86 Prozessoren stellt der kürzlich fertiggestellte Transfer-Assembler für Prozessoren ab 80486 dar. Bei einer zukünftigen Portierung von RTOS-UH soll zunächst nur der Ur-AT unterstützt werden, dessen Standards auch von heutigen PC noch erfüllt werden.

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Neue RTOS-UH Implementierungen

  • MPC 8260 bis 200 MHz, mit FPU und Communication Engine.
  • MPC 832 mit Videocontroller.
  • IBM 480 mit int. PCI-Bridge, CAN-Controllern, High-Speed seriellen Schnittstellen und bis zu 196 MB SDRam.
  • IBM 405, 200 MHz (bis zu 366 MHz voraussichtlich im nächsten Jahr), Bus 100 MHz, Ethernet on Chip, 64 MB SDRam.
  • MPC 555 auf kleiner Euro-Karte, erweiterbar durch Add-On-Karten.
  • MC68331 u. MC68360 für intelligente RTOS-Einsteckkarten, die einen Datenaustausch zwischen RTOS und dem PC ermöglichen.

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Berichte aus den Ingenieurbüros

  • Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt lag dieses Jahr bei der Diagnose und Wartung von Systemen im laufenden Betrieb. In diesem Zusammenhang wurde die gute Eignung von RTOS-UH hervorgehoben. Zudem besteht bei mehreren Firmen großes Interesse an einem HTTP-Server für RTOS-Rechner, um die Ferndiagnose zu erleichtern.
  • Die Entwicklungsoberfläche für IEC-1131-konforme Steuerungsprogramme, die unter RTOS-UH laufen, hat sich mittlerweile bei verschiedenen Firmen in diversen Projekten bewährt.
  • Weitere Berichte über zahlreiche Anwendungen mit RTOS-UH aus den Bereichen Anlagensteuerung, Wägetechnik, Verpackungsmaschinen, Medizintechnik, Energieversorgung, Kommunikation und autonome Serviceroboter.

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